2024 - 675 Jahre Stadtrecht Sonneberg

Sonneberg hat was zu feiern – 675 Jahre Stadtrecht

Keine klassische Festwoche – aber Feierlichkeiten das ganze Jahr über: So präsentiert sich die Stadt Sonneberg zu ihrem Jubiläum 675 Jahre Stadtrecht. Den Auftakt bildete bereits im Januar die Ökumenische Andacht in der Stadtkirche St. Peter, im Februar gab es dazu bereits einen ersten Vortrag von Kreisheimatpfleger Thomas Schwämmlein im Kleingartenverein Eller und im März geht es direkt im Rathaus weiter, wo der Tag der Archive und das Konzert mit dem „Duo con Emozione“ unter dem Motto des Stadtrechts-Geburtstages stehen.

„Wir haben einen bunten Reigen an Veranstaltungen geplant, mit dem wir das Jubiläum würdigen wollen“, sagt der Hauptamtliche Beigeordnete der Stadt Sonneberg, Christian Dressel. Er betont, wie viele Partner mit Kooperationen und eigenen Beiträgen zum Fest dabei seien. Neben dem Gesellschaftshaus, der Wolke 14, der Stadtbibliothek, dem SonneBad, der Musikschule und dem Deutschen Spielzeugmuseum beteiligen sich die evangelische Kirche, das Citymanagement, der Kreissportbund und zahlreiche Vereine.

Flankierend zum großen Citykartrennen wird es am 4. Mai 2024 den Filmvortrag „Son-Vereint“ von Stadtführer Roland Wozniak in der neuen Gaststätte „Spiellust“ im Sonneberger Spielzeugbahnhof geben. Das Citymanagement organisiert anlässlich des Internationalen Puppenfestivals einen Bratwursttag und ebenfalls noch in der ersten Jahreshälfte stellt das Sachgebiet Kultur, Medien, Bürgerservice eine Ausstellung im Rathausfoyer und eine Lesung mit Historiker Prof. Dr. Günter Dippold auf die Beine.

Mitarbeiter der Stadtverwaltung überarbeiten zudem das Konzept „Historische Meile“ und bringen im Laufe des Jahres neue Informationstafeln und einen Flyer an den Start, der in eine Entdeckungstour, vorbei an den altehrwürdigen Gebäuden der Spielzeugstadt, mündet. Eines dieser Gebäude ist etwa das Lutherhaus, welches in diesem Jahr seinen 150. Geburtstag als Gaststätte feiert und im Juli entsprechend in das Stadtrechtsjubiläum eingeflochten werden soll. Ebenfalls im Juli gibt es begleitend zum Vogelschießen einen Vortrag durch Rolf-Dieter Großmann von der Privilegierten Schützengesellschaft Schießhaus Sonneberg – er wird die Sonneberger Schützenchronik und eine historische Fotodokumentation öffentlich vorstellen.

Die Feierlichkeiten finden dann ihren Höhepunkt im diesjährigen Stadt- und Museumsfest. Dieses fängt wegen des Feiertags am 20. September bereits einen Tag früher an und beinhaltet besondere Aktionen für unsere Jüngsten am Weltkindertag. Integriert sind dieses Mal auch der Sonneberg-Preis, ein Radrennen in der Sonneberger Innenstadt, sowie die Tage der Schiene vom 20. bis 22. September, an denen um das ganze Bahnhofsgelände tolle Veranstaltungen geplant sind.

Ende Oktober wird ein Festkonzert in der Stadtkirche St. Peter unter der Leitung von Kreiskantor Martin Hütterott veranstaltet. Im November dann jährt sich die Grenzöffnung zum 35. Mal und thematisiert eine Roll-Up-Ausstellung in der Innenstadt diese aufregenden Tage im Herbst 1989. Für die zweite Jahreshälfte sind weitere Ausstellungen vorgesehen. Die im Stadtarchiv Sonneberg gesammelten Werke hiesiger Künstler werden voraussichtlich in der „Galerie Notwehr“ in Kooperation mit Hans-Jürgen Gögel zu sehen sein. Derzeit in Planung befindet sich auch eine Fotoschau zu 650 Jahre Stadtrecht Sonneberg, die Carl-Heinz Zitzmann und Michael Brand in bewährter Manier für das Café Isis aufbereiten wollen.

„Unser Programm ist noch lange nicht vollständig und wird fortlaufend erweitert und um Termine und Uhrzeiten konkretisiert“, erklärt Cornelia Brückner vom Sachgebiet Medien, Kultur, Bürgerservice. Deshalb setzt die Stadt auf einen Kalender auf der Internetseite www.sonneberg.de, um möglichst aktuell zu bleiben.


Hintergrundinfo zu 675 Stadtrecht Sonneberg

Der Name Sonneberg wurde 1207 erstmals urkundlich erwähnt. Er geht auf das fränkische Adelsgeschlecht der Herren von Sonneberg zurück, das im 12. und 13. Jahrhundert beurkundet ist und unterhalb der Burg Sonneberg eine Siedlung gründete, die ursprünglich aus dem Gutshof und zwei Weilern bestand, dem in der Herrnau vermuteten Dorf „Alt-Rötin“ und dem „Stätlein zu Rötin unter der Burg Sonneberg“. Nach dem Aussterben der Sonneberger fiel die kleine Herrschaft 1317 an die Grafen von Henneberg. Am 5. Januar 1349 übertrug die neue Landesherrin, Gräfin Jutta von Henneberg, dem „Städtelyn Röthen unter [der Burg] Sonneberg“ die Stadtrechte und damit den Einwohnern volles Verfügungs- und Erbrecht über ihre Grundstücke. Sonneberg erhielt ein eigenständiges Gericht. Auch wurde eine wichtige Wegmarke für die Ausbildung der kommunalen Selbstverwaltung gesetzt und damit eine der ältesten Demokratietraditionen dieses Landes begründet. Sonneberg war nie fürstliche Residenz, sondern zog sein Selbstverständnis und seine wirtschaftliche sowie städtebauliche Entwicklung aus eigenem gewerblichen/industriellen Antrieb.